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veröffentlicht am 10.05.2021
RESOLUTION - Pandemiebewältigung durch Sport
Sport ist Teil der Lösung: Potenziale des Sports & seine gesellschaftliche Bedeutung
Hauptausschuss des Landessportbundes Hessen e.V.
RESOLUTION
Pandemiebewältigung durch Sport
Sport ist Teil der Lösung: Potenziale des Sports und seine gesellschaftliche Bedeutung politisch anerkennen – mehr Sport ermöglichen
Die Corona-Pandemie stellt die gesamte Gesellschaft vor große Herausforderungen. Von dieser schweren Krise sind auch der Sport, die Sportorganisationen und unsere Vereinsmitglieder betroffen. Der Landessportbund Hessen (lsb h), seine Vereine, Verbände und Sportkreise tragen seit März 2020 die Einschränkungen zur Bekämpfung der Pandemie solidarisch mit. In den vergangenen 14 Monaten haben die hessischen Sportorganisationen durch angepasste Angebote, Entwicklung digitaler Formate, Einhaltung der Hygieneauflagen, verantwortungsvolle Umsetzung zunehmend komplexer Corona-Bestimmungen, Aufrechterhalten von Kommunikationsstrukturen im Sportsystem und durch Übernahme von Einkaufs- sowie Nachbarschaftshilfen wesentlich zur gesellschaftlichen Stabilität beigetragen.
Der Hauptausschuss des lsb h fordert die Politik auf, diese wichtigen Beiträge der Sportvereine sowie die Potenziale des Sports zur Bewältigung der Pandemie anzuerkennen und systematischer als bisher zu nutzen. Vor diesem Hintergrund und auf der Grundlage aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse fordert der Hauptausschuss daher, kurzfristig mehr Sport im Freien zu ermöglichen.
Die sportbezogenen Auflagen des Infektionsschutzgesetzes (sogen. „Bundes-Notbremse“) haben uns enttäuscht; sie sind unsystematisch, verwirrend und nicht praktikabel. Um nur eines von vielen Beispielen zu nennen, ist es nicht nachvollziehbar, warum die Altersgrenze für Kindersport von 14 Jahren auf 13 Jahre herabgesetzt wurde. Die derzeitige Pandemiebekämpfung sollte jedenfalls nicht auf dem Rücken der Kinder ausgetragen, sondern durch ausgewogenere Ansätze ersetzt werden. Die differenzierten Corona-Sportregeln in Hessen und in vielen anderen Bundesländern wurden ohne hinreichende sportfachliche Expertise durch eine reine „Verbotslogik“ ersetzt. Mit Blick auf die „Bundes-Notbremse“ ist festzuhalten, dass Sport und Sportvereine bei Bundestag und Bundesregierung offenkundig keine Wertschätzung genießen.
Der Hauptausschuss des Landessportbundes Hessen …
Es ist bereits jetzt erkennbar, dass die gesundheitlichen und psychosozialen Folgen für unsere Gesellschaft und vor allem für Kinder, Jugendliche, in Familien und auch für Ältere gravierend sein werden. Die 7.600 hessischen Sportvereine können durch angepasste Sportangebote umfassend dazu beitragen, diese Folgen zu reduzieren. Ihnen sollte daher ein höherer gesellschaftlicher Stellenwert zugeschrieben und sie sollten entsprechend von der Politik als wichtiger Partner in der Bekämpfung der Pandemieauswirkungen anerkannt werden.
Wir erwarten in einer zukünftigen Politik auf allen Ebenen, dass der tatsächlichen Bedeutung des Sports und vor allem seiner Sportvereine entsprochen wird. In der Aufarbeitung der Pandemie müssen die Akteure des Sports aktiv eingebunden werden.
Frankfurt/Main, 8. Mai 2021
RESOLUTION
Pandemiebewältigung durch Sport
Sport ist Teil der Lösung: Potenziale des Sports und seine gesellschaftliche Bedeutung politisch anerkennen – mehr Sport ermöglichen
Die Corona-Pandemie stellt die gesamte Gesellschaft vor große Herausforderungen. Von dieser schweren Krise sind auch der Sport, die Sportorganisationen und unsere Vereinsmitglieder betroffen. Der Landessportbund Hessen (lsb h), seine Vereine, Verbände und Sportkreise tragen seit März 2020 die Einschränkungen zur Bekämpfung der Pandemie solidarisch mit. In den vergangenen 14 Monaten haben die hessischen Sportorganisationen durch angepasste Angebote, Entwicklung digitaler Formate, Einhaltung der Hygieneauflagen, verantwortungsvolle Umsetzung zunehmend komplexer Corona-Bestimmungen, Aufrechterhalten von Kommunikationsstrukturen im Sportsystem und durch Übernahme von Einkaufs- sowie Nachbarschaftshilfen wesentlich zur gesellschaftlichen Stabilität beigetragen.
Der Hauptausschuss des lsb h fordert die Politik auf, diese wichtigen Beiträge der Sportvereine sowie die Potenziale des Sports zur Bewältigung der Pandemie anzuerkennen und systematischer als bisher zu nutzen. Vor diesem Hintergrund und auf der Grundlage aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse fordert der Hauptausschuss daher, kurzfristig mehr Sport im Freien zu ermöglichen.
Die sportbezogenen Auflagen des Infektionsschutzgesetzes (sogen. „Bundes-Notbremse“) haben uns enttäuscht; sie sind unsystematisch, verwirrend und nicht praktikabel. Um nur eines von vielen Beispielen zu nennen, ist es nicht nachvollziehbar, warum die Altersgrenze für Kindersport von 14 Jahren auf 13 Jahre herabgesetzt wurde. Die derzeitige Pandemiebekämpfung sollte jedenfalls nicht auf dem Rücken der Kinder ausgetragen, sondern durch ausgewogenere Ansätze ersetzt werden. Die differenzierten Corona-Sportregeln in Hessen und in vielen anderen Bundesländern wurden ohne hinreichende sportfachliche Expertise durch eine reine „Verbotslogik“ ersetzt. Mit Blick auf die „Bundes-Notbremse“ ist festzuhalten, dass Sport und Sportvereine bei Bundestag und Bundesregierung offenkundig keine Wertschätzung genießen.
Der Hauptausschuss des Landessportbundes Hessen …
- … fordert vom Bund, kurzfristig eine substantielle Änderung der sportbezogenen Bestimmungen des Infektionsschutzgesetzes vorzunehmen, die Fehler des Gesetzes zu korrigieren und sich hierzu an den Stufenplänen der Sportorganisationen, z.B. auch des lsb h, zu orientieren. So ist mehr Sport im Freien, nicht nur für Kinder und Jugendliche, zu ermöglichen und alle Sportanlagen (also auch Bäder und Fitness-Studios) grundsätzlich zu öffnen. Die Hessische Landesregierung und der Deutsche Olympische Sportbund werden gebeten, dieses Anliegen zu unterstützen.
- … fordert Bundes- und Landesregierung auf, im Rahmen der aktuellen Diskussionen Sport für vollständig Geimpfte und Genesene, wie auch für negativ Getestete, vollumfänglich zu ermöglichen, um insbesondere die langfristigen Schäden durch Bewegungsmangel und soziale Kontakteinschränkungen so gering wie möglich zu halten.
- … fordert die Politik auf, sicherzustellen, dass die bundesgesetzlich verordneten Corona-Tests für Sportvereine kostenfrei sind.
- … fordert die Hessische Landesregierung auf, allen Übungsleiter*innen, Trainer*innen und Jugendleiter*innen im hessischen Sport kurzfristig ein Impfangebot zu unterbreiten.
- … bietet an, bei der Weiterentwicklung von Corona-Vorgaben im Sportbereich seine Expertise einzubringen.
- … fordert die Landesregierung auf, die Corona-Hilfen für Vereine und Verbände in Abstimmung mit dem lsb h weiterzuentwickeln, um die erkennbaren strukturellen Schäden des hessischen Sportsystems und dem Rückgang von Vereinsmitgliedern (in 2020 Verlust von fast 69.000 Mitgliedschaften) entgegenzuwirken.
- …fordert das Hessische Kultusministerium auf, innerhalb der Schul-Lerncamps in den Sommerferien die sportliche Betätigung der Kinder und Jugendlichen mit gezielten Sportprogrammen zu fördern. Diese Sportprogramme können Vereine ggf. in Kooperation mit den Fachverbänden in den Schulen, mit der Zielsetzung, den coronabedingten sozialen und kognitiven Defiziten bei Kindern und Jugendlichen entgegenzuwirken, anbieten.
Es ist bereits jetzt erkennbar, dass die gesundheitlichen und psychosozialen Folgen für unsere Gesellschaft und vor allem für Kinder, Jugendliche, in Familien und auch für Ältere gravierend sein werden. Die 7.600 hessischen Sportvereine können durch angepasste Sportangebote umfassend dazu beitragen, diese Folgen zu reduzieren. Ihnen sollte daher ein höherer gesellschaftlicher Stellenwert zugeschrieben und sie sollten entsprechend von der Politik als wichtiger Partner in der Bekämpfung der Pandemieauswirkungen anerkannt werden.
Wir erwarten in einer zukünftigen Politik auf allen Ebenen, dass der tatsächlichen Bedeutung des Sports und vor allem seiner Sportvereine entsprochen wird. In der Aufarbeitung der Pandemie müssen die Akteure des Sports aktiv eingebunden werden.
Frankfurt/Main, 8. Mai 2021